Jetzt mal was nur Positiven, versprochen! (Hanlo macht das einem aber wirklich nicht leicht;-).
Als wir auf der Suche nach einem Haus waren, war für mich neben den geringen Betriebskosten durch die Heizung im Winter auch wichtig, dass sich das Haus im Sommer nicht so sehr aufheizt.
Beim Stöbern in diversen Foren bekam ich immer unterschiedliche Meinungen zu lesen. "Nur ein Ziegelhaus hat die entsprechende Phasenverschiebung, dass es im Somer kühl ist". "Nur wenn ein Fertighaus Holzwolle als Dämmung hat, bietet es einen ausreichenden Hitzeschutz". "In einem Fertighaus stirbst vor Hitze im Sommer, weil das nur Pappendeckel sind;)"
Das ganze hat mich dann doch eher verunsichert. Also bin ich im Sommer 2013 an einem Tag mit 34 Grad in den Musterhauspark gegangen und bin dort durch die Häuser geschlendert. Überall das gleiche Bild: Temperatur drinnen und draußen so ziemlich dieselbe: keine gute Werbung für den Hitzeschutz. Das liegt aber nicht daran, dass die Fertighäuser schlecht sind, im Musterhauspark lassen sie nur teilweise die Raffstores oder Rolläden nicht herunter, weil die Leute sich das Haus ja bei gutem Licht anschauen wollen, bzw. permanent jemand durch die Tür geht. Das war mir zu diesem Zeitpunkt natürlich bewusst, dass mein "Experiment" nicht funktioniert.
Daher war es für mich nun umso spannender zu sehen, wie das Haus tut, wenn es mal warm wird. Wie wir alle wissen war es die letzten Wochen doch ganz schön warm. Und was soll ich sagen, das Haus tut echt gut.
In der Nacht muss natürlich ordentlich durchgelüftet werden. So kommt man teilweise in der Früh auf 18 Grad herunter (das Haus hat ja keinen Speicher im Vergleich zum Ziegelhaus). Wo es richtig heiß wurde (35Grad) kühlt es draußen auch in der Nacht nur knapp unter 20 Grad ab. In diesem Fall hat mann dann im Haus ca. 22 Grad in der Früh.
Über den Tag steigt die Temperatur im Haus kaum über 24 Grad und das auch nur an Tagen, wo es draußen 35 Grad hat. Wenn man von draußen hereinkommt, hat man kurz sogar das Gefühl zu frieren. Natürlich müssen die Raffstores herunten sein und die Fenster zu sein. Die Wohnraumlüftung sorgt über den Tag für eine gute Luft und der Wärmetauscher funktioniert auch hier wie gewünscht. Die kalte verbrauchte Luft kühlt die warme Luft von außen wenn sie angesaugt wird und somit muss man auch im Sommer auf die frische Luft nicht verzichten.
Die relative Feuchtigkeit steigt im Sommer allerdings stark an. Das ist auch kein Wunder da ja draußen die Luft bei 35 Grad viel mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann. Hier hätte ich mir ein wenig mehr von meiner Wohnraumlüftung erwartet, dass diese die Feuchtigkeit ein wenig besser im Griff hat.
UPDATE:
Beim genauen "Nachdenken" ist mir aber bewusst worden: Das kann sie gar nicht können, um im Sommer die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren, müsste aktiv entfeuchten können. Wenn im Sommer die Luft von außen mit 35 Grad und 50% Luftfeuchtigkeit hereinkommt und sie durch den Wärmetauscher auf Raumtemperatur z.B. 24 Grad abgekühlt wird, ist noch nicht der Taupunkt erreicht und somit wird kein Kondensat in der KWL ablaufen können. Kondensat wird vermutlich im Winter anfallen. Hier wird die Warme Raumluft mit z.B. 22 Grad und 50% Luftfeuchtigkeit durch die Einströmende Außenluft z.B. 0 Graz abgekühlt. Hier ist dann der Taupunkt bei 14 Grad erreicht und es wird Kondensat anfallen. Somit kann die KWL aus meiner Sicht im Sommer zu keiner Entfeuchtung beitragen es wird durch das gute Lüften eher die Feuchtigkeit im Raum erhöht.
Ein voller Flop ist wohl die Kühlfunktion die wir gegen Aufpreis für die Erdwärmeheizung genommen haben. Ich dachte mir, dass vom Erdreich im Sommer wohl auch so an die 15 Grad kommen und ich dann mit 20 Grad Vorlauf in den Fußboden gehen kann um diesen entsprechend zu kühlen. Aber irgendwie bekomme ich von außen meist um die 18 bis 20 Grad über das Erdreich herein und der Wärmetauscher bringt dann nur ca. 21/22 auf die Fußbodenheizung und diese kühlt damit irgendwie den Boden überhaupt nicht ab. Ich muss das nochmal genauer prüfen, ob hier eventuell der Wärmetauscher vielleicht nicht richtig funktioniert. Es ist aber schwer zu prüfen, da es herinnen ohnehin kaum mehr als 22/23 Grad hat.
Den Aufpreis von über 1.500 Euro hätten wir uns wohl sparen können, da es aber nicht nachrüstbar gewesen wäre, und ich noch keine Ahnung vom Klima im Haus hatte, wollte ich auf der sicheren Seite sein. Der Installateur hat mir schon im Vorfeld gesagt, dass das Ergebnis eher bescheiden ist (primär weil die warme Luft ja zur Decke steigt und wir den Boden kühlen und nicht weil das Wärmetauschen nicht gut funktioniert).
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